( Sehen wir klar. Dieser ganze Müll hat tatsächlich nichts mit dem Schreiben zu tun. Es handelt sich vermutlich um eine ehemalige Patientin, deren besondere Art der Zuneigung ich nicht erwidern mochte. Es gibt leider Menschen, die Zurückweisungen nicht ertragen. Und nach Jahren der Ruhe kamen über den Facebook-Messenger erneut Geständnisse und Appelle. Ich habe zunächst höflich darum gebeten, dies zu unterlassen, und die Dame schließlich blockiert. Leider geht das nicht bei der Autorenseite, da kann jeder reinkritzeln, wozu er lustig ist. Und so kommt es, das - )

Werbung - Kostenlos! oder Endlich Hass! 

Worunter leidet der junge Schriftsteller? Richtig. Er ist völlig unbekannt. 


Na gut, nicht völlig. Seine Eltern kennen ihn. Auch wenn sie enttäuscht den Blick von ihm wandten. Die Freunde. Auch wenn es nicht alle zugeben, ihn zu kennen. Die Lehrer, soweit sie noch am Leben sind, und ihn eher lieber vergessen würden. Und, falls er in seinem Vorleben Arzt war, auch seine ehemaligen, mehr oder weniger dankbaren Patienten. 

Aber als Schriftsteller kennt niemand ihn. Die Leser rennen in die Buchhandlungen, gibt’s ‚ne Fortsetzung von Harry Potter? Der neue Fitzek schon da? King? Follett? Link? Hera Lindt? Haben Sie Feuchtgebiete oder 50 Shades of Grey? Volmer ... Moment mal - Volmer? Wer ist das denn? Nie gehört! 

Du kannst tüchtig sein. Beim Schreiben Energie, Herzblut, Seele, Fleiß einsetzen. Dein Innerstes nach außen kehren. Fantastisch aussehen. Hilft alles nicht. Du bist unbekannt, und bis einer von denen, die zufällig und unabsichtlich Dein Buch gekauft haben, Dich weiterempfiehlt, und der das dann gekauft hat, vergehen Monate und Jahre. 

Es gibt da noch eine Möglichkeit. Aktuelle politische Skandalliteratur. Sarrazin. Auf Minderheiten herumhacken! Die Ausländer nehmen und die Arbeitsplätze weg, parken die Innenstadt zu, und schänden unsere Frauen! Die Geflüchteten haben alle AIDS! Die Juden sind alle reich! Die Russen alle schlecht! Irgendwas, was leicht fassbar ist, und worüber Stammtischrunden bei zunehmenden Promille-Werten „RICHTIIIICH!“ und „GENAUUUU!“ gröhlen können. Wird man ja wohl noch sagen dürfen! 

Und so dümpelt man dahin, im Pool der wohlmeinenden, freundlichen Menschen, bis er kommt, der „Hater“. Er diffamiert Dich in schlechtem Deutsch und grauenvoller Grammatik, beschimpft Dich, kritisiert Dein Aussehen und Statur. Du seist pervers. Wegen Dir ginge alles den Bach runter. Du Narzisst. Lauter wichtige, ernstzunehmende Kritikpunkte. Na Gottseidank! 

Man stelle sich vor: Jemand, der sich hinsetzt, und alles liest, was Du schreibst! So viel Zeit hab ich nicht mal für Fitzek! Und der dann emotionsgeladen seinem Hass auf Dich Luft macht! 
Ein guter Freund, der in einer Werbeagentur arbeitet, fragte gestern, was ich dem Schreiber bezahlt hätte. So viel kostenfreie Werbung! 
„Denk an das Outing von Hape Kerkeling“, lachte er. „Völlig wurscht, was jemand sagt. Hauptsache, das Foto ist gut!“

Ich sehe schon die Schlagzeilen. „Volmer polarisiert!“ - „Der umstrittene Autor Volmer -“ - „Und wieder provoziert Volmer“ - „Wegen Volmer geht alles den Bach runter!“ 
JA! Das wollte ich immer schon mal! Damit ist mein komplettes Narzissmus-Problem geheilt! Meine Eitelkeit! Meine unerträgliche Leichtigkeit des Seins! Über Nacht werde ich reich, schlank, schön und prominent! 

So. Ich mach' mich wieder an die Arbeit. Polarisieren, provozieren. Meine Arroganz und Selbstgefälligkeit pflegen. 
Und Sie dürfen sich gern weiter echauffieren. Vielleicht diesmal nicht feige, mit falschem Namen und gefaketem Facebook-Account. Sprechen Sie über ihre Probleme. Vertrauen Sie sich uns an. Und denken Sie immer daran: Lesen Sie nur, worauf Sie Lust haben. Quälen Sie sich nicht mit mir. 

Es sei denn, es ist Ihnen eine Lust. Masochismus, Sie verstehen. Denn wenn es Ihnen eine Qual ist, kosten Sie sie weidlich aus, oder? 


Was war das? 20 verkaufte Bücher? Ha! Da irrt die Dame aber gewaltig! 20 verkaufte Bücher, also wirklich! 

Es waren 23. 😂

( Mal im Ernst: Ist das nicht etwas Großartiges? Man hat etwas aufgeschrieben, und es gibt Menschen, die wissen wollen, was der, der schrieb, zu sagen hat. Egal, ob 20, 200 oder 2 Millionen. Mir ging es - meine Eitelkeit, Sie wissen ja! 😄 - darum, etwas mit meinem Namen drauf in Händen zu halten. Und ich habe im Verlag gesagt, wenn nur drei Leute es kaufen, die nicht mit mir verwandt oder verschwägert sind, freue ich mich. Na, und das hat funktioniert! Was will ich mehr? )


( Ich gebe klein bei? Ja und nein. Hätte ich mehr Zeit für den Müll, bzw., wäre ich bereit, mehr Zeit zu investieren, würde ich anders handeln. Aber das Leben des Schriftstellers besteht nun mal aus Lesen und Schreiben. Gutes, Vernünftiges, Schönes Lesen. Etwas, was einen weiterbringt, im Leben. Nicht Texte, die, abgesehen von ihren dummen Inhalten, vor Fehlern nur so strotzen. Und wie das so ist, mit Wespennestern: Man kann jede einzeln tothauen. Dann ist man aber Wochen und Monate beschäftigt. Ich habe mich entschieden, das Ding abzupflücken und zu verbrennen. )

Damen und Herren, liebe Freunde, sehr geehrte Antragsteller,

es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Der Beste bin ich, natürlich, und die „böse Nachbarin“ habt ihr alle kennengelernt. 

Ich hatte mich der trügerischen Hoffnung hingegeben, dass der Spuk nun endlich vorbei sei, aber sie machte heiter weiter, weswegen ich mich entschloss, die eigentlich sowieso überflüssige PeikVolmerAutor-Seite zu deaktivieren. Zudem hat sie es geschafft, ungebeten das Profil eines Freundes zu hacken und mir darüber noch zusätzlich ihr ekel- und dummerhaftes Geschreibsel zukommen zu lassen. Bitte kontrolliert Eure Profile und ändert ggf. Eure Passwörter. 

Diese ständigen Auseinandersetzungen und Beschäftigung binden für meinen Geschmack zu viel Energien, die ich wahrlich besser verwenden kann. Zudem verachte ich Dummheit, die nicht gutmütig ist, zutiefst. 

Es wird Ihnen so vorkommen, als hätten Sie gewonnen. Ich gratuliere herzlich. Es ist ein kläglicher, billiger, kleiner Sieg. Und ich weiß, dass das, was man an Schlechtem in das Universum hinausschickt, irgendwann zu einem zurückkehrt. Ich persönlich verzeihe Ihnen mit einem Schulterzucken.  

Es tut mir leid, dass Ihr Zeuge dieser Situation wurdet. Ich habe es versucht, mit Humor, Geduld und Sachlichkeit zu nehmen. Aber bei psychischen Erkrankungen helfen in einem bestimmten Stadium eben nur entsprechende Pharmaka. 

Wenn’s was zu lesen gibt, poste ich es hier. Hier habe ich die Möglichkeit, jeden zu blocken, der mir dumm kommt. Ich habe auch die Privacy-Latte sehr hoch gelegt. Ich bin allerdings auch bereit, mich aus Facebook vollständig zu verabschieden. Angesichts der Zunahme der Hassmails, nicht nur gegen mich, von dem Gewürm, das zunehmend unter seinen Steinen hervorkriecht, gibt es nur noch wenige Argumente, hier zu verweilen. 
Eure Freundschaft, Gegenwart und Anteilnahme würde ich schmerzlich vermissen. 
Aber ich schätze meine Ruhe und innere Balance mehr als alles andere.

Danke für Euren Beistand!