Heute kam es an. Gerade eben. In einem hellbraunen Pappkarton, den ein überlasteter Zusteller mir an die Haustür brachte. 
Mir ist noch leicht schwindelig. Und etwas übel. Und für meinen Kardiologen wäre meine Herzfrequenz Anlaß zur Besorgnis. 
Schade, daß ich keinen Alkohol trinke. 
Macht nichts. Begießen wir das Ereignis mit Limonade.
Das geht auch. 


Die Pressemitteilung. Liebe Journalisten, Ihr bekommt kostenlose Rezensionsexemplare beim Verlag! 
( Ich sehe gerade: In Österreich bin ich teurer... 😄 ) 


... und mit Riesenschritten geht es weiter .... ich hab meinen Namen heute mal probeweise in die Amazon-Suchleiste eingegeben ... 


Nennt es Eitelkeit. Aber für mich ist es wirklich völlig neu, das ich meinen eigenen Namen bei Amazon und Buecher.de eingebe ... und dann tatsächlich auftauche .... 


Wie soll man lernen, wenn nicht mal jemand zu einem sagt, ja, ganz schön, aber dies und das hättest Du besser machen können ... oder, bestenfalls, sehr nett, hat mir Spaß gemacht? Was für den Sänger der Applaus, ist die Kritik für den Schreiberling. Die Frage ist: Hält man das aus? Gerät man an einen freundlichen, wohlwollenden Menschen, der konstruktiv kritisiert, oder an jemanden, der Dich schlachtet? Ich meine, schlechte Kritiken sind recht einfach zu schreiben, machen Spaß und Schadenfreude ist die ehrlichste Freude, oder? 

Ich habe das hier heute auf Facebook gefunden, und ... ich bin wirklich ungeheuer angefaßt. So was Liebes habe ich im Traum nicht erwartet. Danke. Wirklich. Vielen Dank. 


Kinder, ich habe FOLLOWER! Wie Madonna, Brad Pitt oder die Kanzlerin! Menschen, die mir wohlgesonnen sind. Die wissen wollen, was ich geschrieben habe. Wer ich war und geworden bin. Was ich denke und tue. Was ich vorhabe. 
Ist das nicht unglaublich? Überraschend? Der Wahnsinn?

Ich meine, Verwandte, Bekannte, Freunde zählen nicht wirklich. Versteht das bitte nicht falsch, aber ... Ihr MÜSST ja lieb sein, zu mir. Das kann ich ja wohl erwarten, oder? Wo ich immer so nett bin! Da besteht doch nachgerade eine Verpflichtung zum "Liken".... oder wollt Ihr mir etwa wehtun? Nicht? Na also. 

Aber FOLLOWER, Kinder. Richtige FOLLOWER. Die machen das freiwillig. Wildfremde Menschen. Es sind nur 4, bis jetzt. Ich hab's nachgerechnet: Madonna werde ich vermutlich erst eingeholt haben, wenn ich 93 bin. Na gut! Packen wir es an! 


Es gibt Momente, da hat man Tränen in den Augen. Es gibt Worte, die so lieb sind und so gut tun... Danke. 


Heute bin ich durch die Gegend getingelt. Einige Buchhandlungen, vier Stadtbibliotheken. Es reicht und nützt ja nicht, was geschrieben zu haben, wenn es niemand weiß. Da muss man zwangsläufig Werbung machen. 

Ich bin also auf die Buchhändler bzw. Bibliothekare zugegangen, und habe Ihnen das Buch und die Leseproben unter die Nase gehalten. Ein junger, attraktiver, hochbegabter Neu-Autor habe eine Geschichte verfaßt. 

Goldige Reaktionen, große Freundlichkeit. Allerdings sehr nachdenkliche Gesichter bei "jung" und "attraktiv". Eine Bibliothekarin bestand auf einem Autogramm. Ich habe meine Unterschrift so oft unter Rezepte, Überweisungsscheine, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, Atteste gesetzt. Heute kam es mir überraschend, ungewohnt, fast etwas unangenehm vor. 

"Sie wissen schon, daß ich nicht Rosamond Pilcher bin", habe ich gesagt. "Aber wenn Sie es werden, hab ich dann wenigstens Ihr erstes Autogramm", meinte die freundliche Dame, und freute sich. 

Na gut. Dann werd' ich halt berühmt. Hoffentlich nicht als die Florence Foster-Jenkins der deutschen Gegenwartsliteratur!



Na, dann wollen wir uns mal ans Einpacken für die Leserunde auf lovelybooks.de machen. Leider hab ich noch nicht alle Adressen, aber ... das wird schon! ( aufgeregt ... ) 



Noch so was Nettes auf Amazon ... 


Auf leserkanone.de wurde ich erwähnt und aufgefordert, das Buch vorzustellen ...


Nur falls der Text schwer lesbar sein sollte: Das ist er. Die Website forderte eine Buchvorstellung, handgemacht und persönlich, nicht nur eine Kopie des Klappentextes. Ja, da gab ich mich dann mal hingesetzt ... zu intim? Zu viel Information? Zu viel Seelen-Striptease? Ich weiss esauch nicht. Entscheiden Sie bitte selbst. 


Eine selbstgemachte Buchvorstellung. Hm. Angefangen hat es mal als Biografie. Ich habe es dann meiner Tante zu lesen gegeben, sie fand es zu trocken. Und dann entstand dieser Roman, der ganz starke autobiografische Züge trägt. Und vor allem: Die Personen gibt oder gab es. Meine Tante habe ich zur Strafe in der Figur der Caroline verarbeitet. Da sie geschimpft hat, denke ich, das es mir gut gelungen ist. Ich selber habe mich in drei Charakteren verewigt, in welchen, verrate ich nicht. Wäre ja langweilig. 

Bei allem Spaß und allem Kitsch - Liebe ist eben immer auch etwas kitschig! - verarbeite ich zwei sehr persönliche Aspekte, bei denen ich gar nicht sicher bin, ob das nicht den Rahmen einer Buchvorstellung sprengt ... zum einen ein Mutter-Sohn-Konflikt mit der Frage, ob die Mutterliebe nicht doch an - manchmal grausame - Bedingungen geknüpft ist. Zum anderen aber das Hauptthema meines Lebens: Das Ankommen. 

Als Kind habe ich neben Preussler, Krüss, Kästner und dem 'Kleinen Prinzen' ein Buch gelesen, das mich sehr geprägt hat, 'Blauvogel', von Anna Jürgen. Die Geschichte des Sohnes britischer Siedler in Amerika, der von Irokesen entführt wird und mit diesen zu leben lernt. Er wird befreit, kommt aber mit dem Leben, das seine Eltern führen, nicht zurecht, und flieht zurück zu den Ureinwohnern. Seine 'Mutter' weist ihn liebevoll an, sich hinzulegen, und sagt ihm, hier kannst Du ruhig schlafen. Ankommen, und Ruhe finden. Bei einem anderen Menschen, und damit in sich selbst. 

Ich habe den Text mit einem Freund diskutiert. Die Liebe sei doch immer da, jederzeit, meinte er. Warum also darauf warten? Zugreifen, bevor die Gelegenheit verstrichen ist! 
Ja, er hat wohl recht. Nur sollte sie Qualität haben. Und ein wenig halten. Und wenn es passt, dann hat man die Chance auf das, was man sich erhofft: Am Ende zusammen zu sein. 


Heute, am Sonntag, den 12.3.17, auf leserkanone.de zu finden .... 


... und der Hinweis darauf auf Facebook! 
 


Was für mich Erfolg ist?  

Als ich damals beim Verlag sass und den Produktionplan besprach, sagte ich, völlig egal. Ich möchte nur für mich etwas haben, anfassen und aufblättern können, auf den Tisch legen, ins Regal stellen, einatmen und hören können, das ich selbst gemacht habe. Und wenn dann zufällig jemand, mit dem ich weder verwandt, verschwägert oder befreundet bin, den ich zu nichts zwingen kann, der mir nichts schuldet, es liest, und wohlmöglich Gefallen daran findet, bin ich der glücklichste Mensch der Welt.