Hurra! Ich. Bin. Schriftsteller.

Wie alles begann ...




Guten Tag! 


... oder: Ich hab ein Buch geschrieben! 


Ich freue mich sehr, Sie/Euch als Autor begrüßen zu dürfen. 


Darf ich Ihnen/Euch die Geschichte dazu erzählen? Vor einiger Zeit sah ich in der bezaubernden Stadt Quedlinburg an einem Zaun ein Schild, auf dem ein Installateur für sich warb. Das Besondere: Er hieß auch "Peik" mit Vornamen. Das fand ich eigenartig, und ich schrieb diesem anderen Peik, als ich wieder daheim war. 


Nach einiger Zeit erhielt ich eine Antwort, die mich traurig machte. Mein Namensvetter war tödlich verunglückt. Er hätte aber, so wie seine Frau ihn beschrieb, mein Zwilling sein können, auch wenn wir in zwei verschiedenen Deutschlands aufwuchsen. Den Namen gaben uns unsere Mütter nach dem Buch 'Peik' von Barbra Ring, die das Leben eines isländischen Jungen beschreibt. 


Es hat mich nachdenklich gemacht, einen Bruder zu finden, nur um ihn gleich wieder zu verlieren. Aber es war ein Anlass, mein Leben zu überdenken, mich zu erinnern. Vieles aus meiner Kindheit tauchte szenisch vor mir auf, so dass ich beschloß, diese Szenen aufzuschreiben. 


Es gelang mir, eine Autobiografie zu verfassen, wurde allerdings von Freunden und Verwandten gebremst. "Außer uns interessiert das niemanden", sprach meine Tante, die jahrzehntelang im Verlag gearbeitet hat. "Schreib lieber was Lustiges." 


Was Lustiges. Aha. 


Naja, Goethe kann ich sowieso nicht. 


Am schönsten fand ich immer, wenn wir in den Ferien zum Strand gingen, Mama und ich ( ich bin in Cuxhaven aufgewachsen ), mit belegten Broten und einer Thermoskanne mit Zitronentee sowie zwei Büchern in der Tasche, neben den Badesachen. Für Mama ein RoRoRo-Schmöker von Georgette Heyer, für mich ein Buch aus der Reihe Ravensburger Taschenbücher, die damals DM 2,50 kosteten, das konnte man sich vom Taschengeld leisten. Und nach Gran Canaria oder in die Dominikanische Republik fuhr man damals noch nicht, höchstens mal in den Bayrischen Wald.


Und dann saßen wir im Strandkorb in der Sonne, hörten den Wellen zu und lasen um die Wette. 


So etwas wollte ich schreiben. Einen Strandkorbschmöker, eben. Der Freude macht, eine andere Welt zeigt, oder auch eine Vertraute. Der einen zum Schmunzeln, zum Lachen bringt, und der auch nachdenklich oder traurig stimmt. Mit liebenswerten und ziemlich unsympathischen Menschen. Und ganz heimlich hab ich einiges Biografische einfließen, und die Personen, die mein Leben begleiteten, handeln lassen wollen. 


Es hat mir Spaß gemacht, Ihnen diese Geschichte zu erzählen. Wovon ist die Rede? Von ganz unterschiedlichen Lieben innerhalb einer Familie ... ach, lesen Sie doch selbst! Ich wünsche Ihnen/Euch viel Freude! 


https://www.amazon.de/Auf-die-Liebe-muss-warten/dp/3958403336

Auf die Liebe muß man warten!



Ein paar Fotos gefällig?

Gelesen hab ich immer schon gern!
Gelesen hab ich immer schon gern!
Klassisch: Der Struwwelpeter!
Klassisch: Der Struwwelpeter!



Verlag.

Ja, und dann schickt man das Geschriebene dem einen oder anderen Verlag, und bekommt höfliche Antworten nach dem Motto, nicht schlecht, aber es passt nicht in unser Programm, und überhaupt, wir verlegen nur Hera Lind, Gaby Hauptmann, Rosamond Pilcher .... Volmer? Volmer? Wer ist das überhaupt?

Na klar. Die Autoren, die es geschafft haben, sich in einem Verlag niederzulassen, machen dem Lektor natürlich kaum noch Arbeit. Und wenn die Damen und Herren genug liefern, dann kann man nur noch mit Harry Potter kommen ... allerdings, wenn man liest, was Joanne Rowlings über ihre Verlagssuche schreibt, oft noch nicht mal dann. 

Da erfahre ich auf Facebook vom Novum-Verlag, der sich - gegen Mittragen des finanziellen Risikos - um Neuautoren bemüht. Aha, das kostet was. Ist das denn seriös?

Nein, meint meine liebe Freundin und ehemalige Studienkollegin Lily Konrad, die wunderbare Bücher geschrieben hat wie 'Staub von den Sternen' und 'Was andere nicht haben', die ich hier sehr empfehlen kann. Sie will sich mehr um Self-Publishing bemühen ... aber Lily hat gut reden: Sie hat eine breite Leserschaft, die sie pflegt und hegt und liebt. Mich kennt kein Schwein. 
Also: Noch nicht. 

Als nächste habe ich dann meine verlagserfahrene Tante gefragt, die meinte, sie sei immer übervorsichtig, und ich müsse es selbst wissen. "Schließlich bist Du über 21!" 

Sie findet immer so trostreiche Worte ....

Schon wieder: Strand!
Schon wieder: Strand!



Wie es nach dem Schreiben weiterging ...


München Pasing. Wieder mal Regen. 

Wirklich, eimerweise Regen. Aber trotz aller Baustellen, Umleitungen und Stadtverkehr erreichen wir unser Ziel, die Weinbergerstraße, nicht nur pünktlich, sondern eine halbe Stunde zu früh.

Nach dem Druck auf den Klingelknopf ertönt der Summer, verflixt, kein Fahrstuhl, macht nix, oben steht in der geöffneten Tür eine nette junge Frau, die mir mit schwäbischem Akzent bestätigt, daß es sich bei ihrer Person um Frau Stefanie Krüger handelt, mit der ich mich schon schriftlich und fernmündlich ausgetauscht habe.

Um es kurz zu machen: Ich habe das Ding, den Vertrag mit dem Verlag, unterschrieben. Der Eindruck, den ich von der "Außenstelle" des Verlagshauses und seinen Mitarbeitern habe, ist spontan hervorragend, kein Geschwätz, kein Gerede, kein falscher Ton ... alles stimmig. Es geht um Sachliches, hauptsächlich natürlich meinen Text ( komisch, wenn einer 'Werk' dazu sagt ), weswegen der Titel nicht passt, was besser wäre, dass der ursprüngliche Titel genial ist und ich unbedingt dazu was Passendes schreiben soll, was man bedenken muß, um Persönlichkeitsrechte nicht zu verletzen, wie es ausschauen soll, Layout, Titelgestaltung, Werbung, Messen, Pseudonym ja oder nein ( ich bin für nein ) ... 

Alles in einer freundlichen, zugewandten Atmosphäre. Und auch alles nachvollziehbar. Ich habe immer misstrauisch darauf gewartet, wann er denn kommt, der Punkt, an dem ich mich über den Tisch gezogen fühle. Oder beschissen. Oder wenigstens unwohl.
Aber er kommt nicht, im Gegenteil. Ich fühle mich erstgenommen. ( Der Punkt kommt später, Damen und Herren. Aber irgendwas ist ja immer. )

Frau Krüger bereitet mich schonend auf volle Briefkästen mit Post vom Lektor und Layouter, Grafiker vor, damit alle Punkte exakt besprochen und festgelegt werden können und das Buch hinterher so aussieht, wie ich es mir vorgestellt habe. "Hausaufgaben", nennt sie das. 

Nach zwei Stunden brechen wir auf, mit dem guten Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. 

Doch jetzt treibt mich die Sorge um: Werde ich das alles verkraften? Wie werde ich mich verändern? Ruhm verdirbt den Charakter ... was wird passieren? Alkohol- und Drogenexzesse? Schnelle Autos, leichte Mädchen? Werde ich auf Schmeichler hereinfallen, die sich in meinem Licht sonnen wollen? Als prominenter Bestsellerautor? Muss ich wohlmöglich in Formaten wie Dschungelcamp und Maischberger reüssieren? Dem Zeitmagazin und Spiegel online Interviews geben? Bei Günther Jauch in einer Promi-Folge von Wer wird Millionär auf meinen Gewinn verzichten, weil ich es dann ja schon bin? Millionär, meine ich .... Nicht auszudenken, was da auf mich zukommt! 😂😂😂





Der Titel.

Der Titel ist natürlich besonders wichtig. Ich habe unter dem Arbeitstitel "Urologengeschichte" angefangen, und dann entwickelten sich die Figuren in alle möglichen Richtungen, Personen tauchten auf, Dinge passierten ... irgendwie kam dann alles anders, als ich dachte und erwartet hatte. 

Der Untertitel war "Nicht nur eine Liebesgeschichte". Mit drei Betonungen. Nicht NUR eine Liebesgeschichte. Nicht nur EINE Liebesgeschichte. Nicht nur eine LIEBESgeschichte. Das fand Frau Krüger auch passend. Aber: Einen Titel darf es nur einmal geben, das wusste ich nicht. Und, was soll ich Ihnen sagen? Den gibt es schon. 

Die ganze Heimfahrt hab ich gegrübelt. Es sind viele kleine Liebesgeschichten, wie kleine Nebenflüsse, die in einen großen Fluss, den des Lebens nämlich, einmünden. Und alles geschieht. Man kann nichts erzwingen ... Titel: Auf die Liebe muss man warten! Gut, oder? Oder doch zu bieder, zu belehrend? Sagen wir: Soll das etwa Liebe sein? Gefällt mir. Aber wenn es mir gefällt, gibt's den bestimmt auch schon. Hätten Sie einen besseren Vorschlag gehabt? 

Ich hab's! Zum Glück ist unsere Liebe anders. Das werde ich vorschlagen. Das trifft es genau. Als Ersatz: Nur eine kurze Ewigkeit. Etwas holperig, oder? Trifft es aber auch. Das, was wir empfinden, dauert ja immer nur kurze Zeit, aber, je intensiver wir empfinden, desto länger kommt es uns vor. 
Notiz an mich: Unbedingt Frau Krüger Zum Glück ist unsere Liebe anders vorschlagen. Hoffentlich gibt es den noch nicht. 

( Ich höre gerade in der Fernsehwerbung: Jetzt für kurze Zeit. Bezieht sich auf neue Geschmacksrichtungen bei Schokolade. Nicht schlecht, oder? )








Soundsovielte Überarbeitung.

Ja, ich denke, bevor es Schwierigkeiten gibt, verändere ich lieber doch ein paar Namen. Nicht alle Figuren kommen gut weg bei meiner Darstellung, und einige haben bestimmt kein Interesse an der Darstellung ihrer Geschichte. Einige Figuren, besonders 'Greta', entstammen meiner Familie. 

Ich habe mit Greta, die in Wirklichkeit Karen hieß, mein ganzes Leben zu tun gehabt, deswegen glaube ich, sie ganz gut getroffen zu haben. Und ich gebe zu, daß es mir weh getan hat, ihre besondere Art lebensecht darzustellen ... und auch ihren viel zu frühen Tod. Deswegen habe ich aus ihr zwei Figuren gemacht, um das, was ich an ihr gehasst habe, besser ertragen zu können ... ihre schlimmen Eigenschaften reichten für zwei! Aber: Sie war meine Mutter. Und sie hat ihr Bestes gegeben. Friede ihrer Asche. 

Auch ihre kleine Schwester, Caroline, die in Wirklichkeit Anke heißt und mir die Rezepte vererbte, ist real. Ihr Mann ergab die Vorlage für Harro, Uli, ihr zweiter Lebensgefährte, war die Kopie eines guten Freundes. 

Ich selbst finde mich gleich in drei Personen wieder, in Melanie, Malte und Felix. Alle drei transportieren wesentliche Charaktereigenschaften von mir: Der vaterlose Felix, auf der Suche nach sich selbst, nach Liebe und Sicherheit, der unselbständige, verwöhnte, aber gutherzige Malte, und die völlig von ihrer manipulativen Mutter abhängige Melanie, die lernen muss, ihren eigenen Weg zu gehen. 

Außer Malte, dem irgendwie immer alles zuzufallen scheint, müssen die anderen beiden sich ihr Leben und ihre Unabhängigkeit erkämpfen. Deswegen habe ich mich sozusagen gedrittelt. Die Menschen, die mich nicht so gut kennen, glauben, dass ich nur die Hand ausstrecken musste, um sofort alles zu erreichen, was ich erreichen wollte. Meine Kämpfe und Ängste habe ich naturgemäß nicht nach außen getragen. 

Das war sie, die schicksalhafte Anzeige auf Facebook!
Das war sie, die schicksalhafte Anzeige auf Facebook!



Ordnung ist das halbe Leben ... 

Ich habe in der Metro einen Ordner gekauft. Er ist pink mit einer Neigung, ins Magenta abzugleiten, und ist ein Sonderangebot. Immerhin: Ein Markenprodukt. Leitz. 
Wieder daheim, loche ich sorgfältig das freundliche Anschreiben, den von beiden Seiten unterzeichneten Vertrag, die Informationsbroschüre über den Verlag und das Magazin 'Buchland', in dem einige Schriftsteller, die im Novum-Verlag verlegt wurden, vorgestellt werden ( unter anderen Katy Karrenbauer, was mich sehr beeindruckt ). Laut Vertrag habe ich keinen Anspruch auf eine Erwähnung in diesem Magazin, da ich 'nur' ein PRO-Kunde bin, kein PREMIUM-Kunde. Das empfinde ich allerdings nicht als Drama. 

So, alles gelocht und abgeheftet. 




Umschlag.

Da sind sie schon, die Hausaufgaben. Das Exposé, also eine handliche Zusammenfassung, ist zu schreiben. Dann das Infoblatt Biografie. Was steht da: Besondere Fähigkeiten? Ach Gott! Wie gern würde ich schreiben, Gourmetkoch. Oder Zirkusdompteur. Oder Stabhochspringer. Was kann ich denn schon? Zuhören. Naja. Da fällt mir was ein:
"Ich kann mich über den Erfolg anderer freuen." 

Das ist doch mal was, oder? 

Infoblatt Cover? Ach, meine grafischen Talente sind begrenzt. Ich überlasse das lieber den Experten, genau wie das Layout. Beim Infoblatt Lektorat kreuze ich die Option mit den Hinweisen auf Fehler und deren Verbesserung an. Noch das Infoblatt Autorendaten ausgefüllt, das geht ganz schnell. 

Was liegt da noch? Infoblatt Produktionsplan. 
Auf die Liebe muß man warten. Titel geprüft und für Sie reserviert. 
ISBN : 978-3-95840-333-8

Hey! Ich hab eine ISBN! Eine regelrechte ISBN! Genau wie Goethe, Böll, Kästner und Hera Lind! Ich bin ab sofort vorbestellbar ( laut Plan erscheint mein Buch bis zum 31.1.2017 )! Mehr kann man doch schon kaum noch erwarten, oder? 

Schaut Euch doch bitte noch mal das Foto an, auf dem ich in der Sandburg sitze - das mit dem Wort "Peik" aus Muscheln ... Habt Ihr’s? Die rote Jacke? Die hab ich geliebt! Aber nur die rote Seite, deswegen ist die auch reichlich abgewetzt! Man hätte sie auch wenden können, dann wäre sie grün gewesen. Und diese Jacke gibt es noch, siehe Foto, und in meiner Geschichte hab ich sie an einer Stelle Luca angezogen! 



Word-Datei.

Das Exposé und der Text, den ich in zwei Tagen noch einmal korrigiere ( man will ja vom Lektorat auch nicht für komplett dämlich gehalten werden! ), müssen als Word-Datei eingesandt werden. Das kriegt mein kleines Schreibprogramm, 'pages', Gottseidank hin. Geld ist überwiesen, die Info-Blätter an den Verlag geschickt. 
Eine automatische Antwort weist mich auf den Verlagsurlaub bis Dienstag der kommenden Woche hin. Notiz an mich: Unbedingt anrufen und fragen, ob ich es noch einmal schicken muss. Vermutlich nicht, aber: Bin ich Profi? Cool und gelassen? Ein alter Hase? 

Eben. 




Homepage.

Mach mal 'ne Homepage, meinte ein Freund. Facebook-Posts sind schön und gut, aber die gehen irgendwie unter in der Informationsflut. 

Nichts einfacher als das! 

Ich gebe vertrauensvoll "Meine erste Homepage" in Google ein, und es erscheint ein Text, der mit folgenden Worten beginnt:

"HTML-Dateien erkennen Sie an den Dateiendungen .html und .htm. HTML heißt Hypertext Markup Language. HTML besitzt die Fähigkeit, Links zu verwenden, die bei Anklicken zu einer anderen Datei führen. Dabei kann die zu öffnende Datei auch ein anderes Format haben, z.B. .doc, .pdf, .xls. Je nach Browser werden die nicht-HTML-Dateien im zugehörigen Programm geöffnet, auf Ihrer Festplatte gespeichert oder direkt im Browserfenster geöffnet."

Ja, genau! 

Ich glaube, das mit der Homepage ist doch gar nicht so wichtig ...

Und, hast Du schon? Besagter Freund hat seinen Vorschlag nicht vergessen. Leider. Ich berichte über meine Probleme. Die werden ignoriert. Ich stelle mich bloß an, sagt er. Damit muss man sich eben beschäftigen. 

Kinder, Kinder. Ich muss meinen Freundeskreis doch noch mal einer kritischen Würdigung unterziehen. 

Da gibt es doch - also, zumindest im Fernsehen war so eine Werbung, wie man ganz leicht selbst .... Ich gebe also "Homepage ganz leicht selbst" in Google ein. Chip hat sie getestet. Jimdo, aha. Ich buche so ein Pro-Paket. Kostet was, aber passt zu meinem Verlags-Vertrag. Da bin ich auch Pro-Kunde. Das ist nicht mehr Kassen-, allerdings auch noch nicht ganz Privatpatient. Sagen wir mal, Kassenpatient mit Zusatzversicherung. Immerhin. Beim Arzt kriegt man einen Stuhl angeboten, und der Mediziner lächelt .... 

UND LOS GEHTS MIT DEINER JIMDO-HOMEPAGE, schreibt mir Vanessa von Jimdo per Email. 

Vanessa hat gut reden. Lauter Symbole an drei verschiedenen Seiten-/Bodenleisten, deren Bedeutung und Funktion nirgendwo erklärt ist. Was ist, wenn ich was Falsches drücke, und Jimdo ist gelöscht? 

Vanessa bietet mir an, sie anzurufen. Nein nein, keine 0190er Nummer. Aber ich will sie auch nicht enttäuschen! Man stelle sich vor, sie kommt abends heim, ihr Freund sagt, hallo Schatz, wie war Dein Tag, und sie meint, hör bloß auf, nur Idioten heute, besonders so'n alter Sack, der die simpelsten Sachen nicht kapiert hat! Dabei sind wir die Einfachsten, steht sogar in Chip ... Kevin, also ihr Freund, nimmt sie in den Arm und lacht sein Lachen, bei dem er so Grübchen bekommt. Diese Grübchen hatten damals den Ausschlag gegeben, daß sie ihn zum Lebenspartner erkor ... Dieser  Kevin, also, nimmt sie in den Arm, verständnisvoll, und dann reden die beiden bei einem Glas Rotwein über HTML und XML, DTD, Schema, XSLT, WSDL, SOAP ... 

Ich mach's jetzt. Ich klick hier mal drauf. Ein Fenster öffnet sich. Ich schreibe was und kann es kaum fassen. Mein Geschriebenes ersetzt den vorgegebenen Text! Ich versuche das Ganze mit einem Foto. Zack! Ausgetauscht. Hey! Das funktioniert! 
Tja, Vanessa, damit hast Du nicht gerechnet, was? Ha! Mit uns alten Säcken ist zu rechnen! Du glaubst wohl, nur weil Du jung bist, und hübsch, und schlank, dass Du HTML für Dich gepachtet hast! Da hast Du Dich aber getäuscht, mein Kind! Ich brauch Dich nicht! Geh heim. Und grüß Kevin schön! 

Wie sieht's aus, meinte mein Freund? 
So locker wie möglich lasse ich Sätze vom Stapel, in denen die Worte  Domain, HTML, Online vorkommen. Er sieht mich verdutzt an. Davon verstehe er nichts. Ich lächele mitleidig. Damit muss man sich eben beschäftigen! 




Leseprobe.

Eine Leseprobe gehöre dazu, meint mein Freund. Andere machten das schließlich auch. Und auch bei Amazon gibt's diese Funktion "Blick ins Buch". Man will ja schließlich nicht die Katze im Sack .... 

Und wie lang muss sie sein? 

Keine Ahnung, meint er. Mach mal. 

Na gut. Also: Leseprobe

"Warum heißen Eiscafés eigentlich immer 'Venezia'? Gibt's denn in Italien keine anderen Städte? Warum nicht 'Milano', oder 'Riccione', oder mal eine Insel, wie zum Beispiel Capri?" 
"Riccione?" 
"Ein nettes Nest an der Adria. Lars und ich haben da mal Urlaub gemacht, vor Maltes Geburt!" 
Auf Gretas Gesicht zeigte sich ein dünnes Lächeln. 
"Du musst mich nicht aufheitern, Caro. Ich habe begriffen, daß die Lage sehr ernst ist." 

In der Tat. Dr. Abele hatte Greta sorgfältig abgetastet, und dabei, immer wenn er glaubte, seine Patientin merke nichts, ernst und mit hochgezogenen Augenbrauen, über den Kopf Gretas hinweg den Blick Carolines aufzufangen gesucht. 

"Kein Zweifel, Frau Gabriel. Sie müssen sofort unters Messer, leider. Wenn sie möchten, telefoniere ich mit einem alten Studienfreund, der einer hervorragenden gynäkologischen Station vorsteht, und besorge Ihnen dort ein Klinikbett. Ach ja, und noch einen Termin zur Mammografie. - Frau Bier, haben wir eine Visitenkarte von der Röntgenpraxis Dr. Langkowski für Frau Gabriel? - Blut nimmt ihnen meine Helferin noch ab."

Greta betrachtete ärgerlich und feindselig ihre Handtasche, die neuerdings als Behältnis für den rosafarbenen Einweisungsschein, auf dem das ärztliche Urteil über ihre Existenz geschrieben stand, diente. 
"Ich verstehe das nicht. Ich bin doch nun immer zur Vorsorge gegangen!" 
"Ja, aber zum falschen Arzt. Ich hatte dir damals geraten, nicht zu Reiter zu gehen, du erinnerst dich? Ich konnte den Schönling noch nie leiden! Einer von denen, die die Berufswahl 'Frauenarzt' vor dem Spiegel getroffen haben." 
Greta sah von ihrem Schwarzwälder-Kirsch-Eisbecher auf. 
"Meinst du, ich kann es schaffen?" 
Caroline lächelte ein wenig. 
"Man muß die Operation abwarten, Greta. Und die feingewebliche Untersuchung. So kann man überhaupt noch nichts sagen." 

Greta ergriff Carolines Unterarm wie ein Ertrinkender ein Stück Treibholz.  
"Ich will, daß du bei mir die Narkose machst." 
"Greta, das wird nicht gehen, schon aus versicherungstechnischen Gründen!" 
"Das interessiert mich nicht. Ich will, dass meine kleine Schwester bei mir die Narkose macht. Sonst lasse ich mich gar nicht erst operieren!" 

Caroline kannte den Gesichtsausdruck nur allzu gut.  
"Ich rede mit den Kollegen. Dickkopf!"

"Mensch Felix, das ist wirklich superlecker!" 
Thure zog die Schüssel mit dem Frikassee zu sich heran, um sich noch einen Nachschlag zu genehmigen. 
"Nimm auch noch Reis!" 
Felix schob ihm die Schale mit dem Reis zu, dabei berührten sich unabsichtlich ihre Hände. Beide zuckten zurück, Felix errötete. 
"Am schwierigsten ist die Mehlschwitze für die Sauce. Du mußt in einem Topf 60 g Butter schmelzen lassen, den Topf von der Herdplatte zur Seite ziehen, das Mehl einrühren und wieder auf die Platte zurück schieben, das nennt man Mehlschwitze, und jetzt musst du kräftig rühren und alles unter Rühren hell anbraten. Das ist die Grundlage. Du schüttest dann die Hühnerbrühe dazu, lässt alles etwas einkochen, 'reduzieren', nennen es die Profis, dann kommen die Champignons, Karotten, Erbsen, Spargel und natürlich das Huhn, kleingeschnitten, dazu. Salz, Pfeffer Zitronensaft, und, damit es noch besser wird, zwei Eigelb und vier Eßlöffel kalte Milch unterrühren, aber nicht mehr kochen, sonst stockt das Ei!" 

Er hatte das Rezept heruntergehaspelt und war dabei rot geworden. 
Thure lachte laut. 

"Mach' doch ein Restaurant auf!" 
"Lieber nicht! Mit meinen schriftstellerischen Ambitionen bin ich auch gescheitert. Arzt ist einfacher, glaube ich!" 
"Willst du dich spezialisieren?" 
Felix sah nachdenklich auf seinen Teller, als handele es sich mindestens um das Kurland-Service. 

"Kinderarzt könnte ich mir vorstellen. Malte will ja Urologe werden, wie sein verstorbener Vater. Das käme für mich auch infrage. Und du?" 
"Ich bin nicht sicher. Innere vielleicht. Psychiatrie finde ich auch ganz spannend." 
Felix seufzte. 
"Mal sehen, was kommt. Ich bin auch gar nicht sicher, ob man immer für das Fach, für das man sich für geeignet hält, auch der Richtige ist!" 

Auch auf dies dramatische Ereignis in meinem Leben nehme ich im Text Bezug!
Auch auf dies dramatische Ereignis in meinem Leben nehme ich im Text Bezug!



Denkmal für meinen Deutschlehrer.

Mein Deutschlehrer hieß Herr Granzin, also wenn jemandem etwas nicht passt, an meiner Art, mich auszudrücken, wende er sich an ihn! 

Seine Sympathie für mich war eher begrenzt. Woran es lag, weiß ich nicht. Er weigerte sich beharrlich, mir eine 1 zu geben. 2+, na gut. Aber nie eine 1. 

Auch meine Klassenkameraden brachten mir wenig freundschaftliche Gefühle entgegen, außer vielleicht Wolfgang und Hilke. Beim 30jährigen Abiturjubiläum begegnete man mir höflich-reserviert, desinteressiert. Zum 40jährigen vor einem Jahr habe ich mich dann konsequenterweise abgemeldet. 

Irgendwann muss man dann auch mal abschließen, oder? Und es ist immerhin möglich, dass es an mir gelegen hat. 

So habe ich schon damals, zu Schulzeiten, Rachefantasien im Kopf gehabt. Kennt ihr das? 

Also zum Beispiel - 

Fantasie Nr. 1: 

Ich bin der größte Chirurg aller Zeiten. Schauspieler, Kanzler, Tagesschausprecher wollen von mir operiert werden. Auf Kongressen hängen die Kollegen an meinen Lippen, die Studenten an der Uni tragen mich auf Ihren Händen in den Hörsaal. Außerdem sehe ich wirklich atemberaubend aus.

Ich betrete meine Klinik und hülle mich in den von Armani designten weißen Kittel. Meine Sekretärin, ein ehemaliges Topmodel, meldet einen neuen Patienten, einen Herrn Granzin. Granzin? Granzin? Der Name kommt mir bekannt vor! 

Im Wartezimmer, klein, grau und faltig, sitzt er. Alt, krank ist er geworden. Ich bewege mich gemessenen Schritts auf ihn zu. Er ergreift meine gesegnete, feingliedrige Hand wie ein Ertrinkender und versucht, knieend meinen Ring zu küssen. 

Ich hebe ihn auf, warmherzig lächelnd. Ich erfasse sein medizinisches Problem mit einem Blick und verspreche ihm Rettung. Er stammelt, daß er nicht Geld genug habe, um sich das leisten zu können. Ich wische seine Sorgen mit einer großzügigen Geste fort, und tupfe mit meinem seidenen Versace-Tüchlein seine Tränen von den faltigen, grob geäderten Wangen. Ich lebe, um zu geben, Herr Granzin, sage ich leise, und unendlich bescheiden. 

Die Operation verläuft, wie erwartet, komplikationslos. Herr Granzin ist gerettet. Ich entlasse ihn als geheilt, allerdings nicht, ohne ihn darauf hinzuweisen, daß er mir leider immer nur eine 2+ ... aber, als er unter Tränen um Verzeihung bittet, ist ihm vergeben.

Fantasie Nr. 2: 

Ich bin der größte Pianist aller Zeiten. Könige, Kanzler, Tageschausprecher hören mir andächtig zu, wenn die erhabensten Klavierkonzerte aus meinen feingliedrigen Fingern perlen. Am Konservatorium lauschen die Kollegen ergriffen, die Studenten tragen mich auf ihren Händen in den Konzertsaal. Und, nicht zu vergessen: Ich sehe einfach fantastisch aus.

Ich betrete das Pult, das mich, vom Orchester umgeben, hervorhebt, in einem von Armani designten Frack. Rachmaninow, 2. Klavierkonzert. Moderato. So moderato, wie man es noch nie gehört hat. Die Damen im Publikum, meist ehemalige Topmodels, vergießen Tränen.

Mitten im Allegro Scherzando entdecke ich unter den enthusiasmierten Zuhörern, die nur noch Stehplätze ergattern konnten, ihn. Wie hieß er noch? Granzin? Granzin? Ja, Granzin, glaube ich, mich zu erinnern. 

Nach dem Konzert, am Künstlereingang, wartet er auf mich, in strömendem Regen. Klein, grau, faltig. Alt ist er geworden. Ich bewege mich gemessenen Schrittes auf ihn zu. Er streckt mir, um ein Autogramm zu ergattern, sein Programmheft entgegen und versucht, knieend meinen Ring zu küssen.

"Ich brauche Eure Musik, Maestro", bringt er stammelnd hervor. Aber er könne sich die Preise der Eintrittskarten nur einmal im Jahr leisten, von seiner Lehrerpension. Ich hebe ihn auf und lächele warmherzig. "Ab sofort werden Sie in jedem meiner Konzerte in der ersten Reihe, Mittelplatz, sitzen, Herr Granzin", und tupfe mit meinem seidenen Versace-Tüchlein die Tränen der Dankbarkeit von seinen faltigen, grob geäderten Wangen. 

Ich lebe, um zu geben, sage ich leise, und unendlich bescheiden. Auch wenn Sie mir immer nur eine 2+ .... aber, als er unter Tränen um Verzeihung bittet, ist ihm vergeben.

Fantasie Nr. 3:

Ich bin der bedeutendste Bestsellerautor aller Zeiten. Päpste, Kanzler, Tagesschausprecher reißen sich um die von mir persönlich mit meinen feingliedrigen Händen signierten Erstausgaben meiner literarischen Ergüsse. Zeitgenössische Kollegen erbitten meinen Rat und meine Hilfe, die Studenten des Deutschen Literaturinstituts tragen mich auf Ihren Händen in den Hörsaal. Hatte ich erwähnt, dass ich einfach sensationell aussehe? 

Ich eile von Buchmesse zu Buchmesse, um die Gier meines Publikums nach Lesungen zu befriedigen. Ich trage gerade in Frankfurt, umgeben von ehemaligen Topmodels, bekleidet mit einem hinreißenden Maßanzug von Armani, mit meinem volltönenden, warmen Bariton ein Kapitel meines neuen Romans vor ... da sehe ich ihn. Ich erkenne ihn sofort. Granzin, glaube ich. Oder? Ja, doch. Granzin. Ja, Granzin.

Klein, grau und faltig. Alt ist er geworden, in seiner abgewetzten Jacke mit den an den Ellenbogen dünngescheuerten Ärmeln. Nach dem tosenden Applaus bewege ich mich gemessenen Schrittes auf ihn zu. Er streckt mir, um eine Widmung in seiner Ausgabe meines neuesten Bestsellers zu ergattern, ein Exemplar des Buchs entgegen und versucht, knieend meinen Ring zu küssen.

Liebevoll lächelnd hebe ich ihn auf, und flüstere ihm zu: Ich lebe, um zu geben, Herr Granzin - leise, und unendlich bescheiden. Dann tupfe mit meinem seidenen Versace-Tüchlein die Tränen der Dankbarkeit von seinen faltigen, grob geäderten Wangen, als er meine Widmung liest: "Meinem Deutschlehrer Herrn Granzin, der mir immer nur eine 2+ gab - aber ich habe ihm vergeben!"

( Ich verdanke übrigens Herrn Granzin unendlich viel. Er war, auch wenn er mich nicht mochte, mein Lieblingslehrer, und hat mir alles beigebracht, was ich über unsere Sprache weiß - und noch einiges darüber hinaus. Dafür habe ich ihn geliebt, nicht nur für seine messerscharfe Intelligenz, seinen Sarkasmus. Er war SPD-Mitglied, HSV-Fan. Er müßte, wenn er noch unter uns weilt, an die 90 sein. Ich hoffe sehr, daß es ihm gut geht. )
Auf der Klassenfahrt 1973 ...
Auf der Klassenfahrt 1973 ...
Naja, das Bild passt zeitlich. Auch auf Klassenfahrt. Nach Berlin, glaube ich. 


Ich schreibe gerade auf meinem Facebook Account eine kleine, alberne Fortsetzungsgeschichte, in der ich ein paar meiner Facebookfreunde auftreten lasse. Für die, die nicht mit mir auf Facebook sind, schreibe ich die Geschichte hier hinein! 

Bitte schaut in der Navigationsleiste nach "Ist mir egal. Ich lass das jetzt so."! 

Und schon wieder die rote Jacke ... 😄
Und schon wieder die rote Jacke ... 😄


Hurra! Meine Visitenkarten sind da!
Ich finde sie gut gelungen! Und Sie/ihr? 

Schon wieder Vanessa.

Vanessa hat sich gemeldet. Damit man besser sortieren kann, sollte man die Option wählen, mehrere Unterseiten einzurichten. Klicken sie auf das Symbol mit dem +.

Das haut hin. 
Als erstes transferiere ich die Facebook-Fortsetzungs-Geschichte, dann biete ich zwei Leseproben aus zwei noch nicht ganz fertigen Büchern an, und dann kommen noch ein paar kürzere Texte ... besonders die Geschichte von der Fahrt im Smart finden meine Freunde lustig!
Und Ich soll ja 'lustig' ... 
Handwerkszeug...
Handwerkszeug...


Lektor.

Eigentlich hatte ich ja regelmäßig über den Fortgang der Geschichte mit meinem 'Werk' berichten wollen. Das ist leider wegen der Facebookgeschichte, die ich gerade verzapfe - Pardon!, verfasse, etwas ins Hintertreffen geraten, und so viel hat sich nicht ereignet, außer: Etwas verblüfft war ich, daß der Verlag mir ein Upgrade anbot, und auch, als ich diesem ausdrücklich eine Absage erteilte, nicht locker ließ. 

Das, Freunde der deutschen Sprache, war das Erste, was mir nicht gefiel. Ich hoffe aber, dass nunmehr bekannt ist, dass, wenn ich 'nein' sage, auch 'nein' meine. 

Außerdem führe ich nach wie vor einen verzweifelten Kampf mit Google und Co.. Na gut, den Herr Doktor kriege ich nicht raus, aber den www.peik-volmer.com hätte ich gern weiter vorn! Naja, ich habe ihn immerhin von Seite 4 auf Seite 2 transportiert, mit Vanessas Hilfe, sie erinnern sich bestimmt an sie. Ich solle mich unbedingt bei der www.autorenwelt.de Seite registrieren, sagte sie mir. Hab ich. Und diesem Umstand verdanke ich etwas Wunderbares.

Ein Lektor meldete sich bei mir. So nett und liebenswürdig, daß ich nicht eine Sekunde an ketzerische Gedanken wie "der macht bloß Werbung" verschwende. Ich habe ein paar Mails mit ihm ausgetauscht, und gleichsam im Zeitraffertempo bewegen wir uns aufeinander zu. Ich zweifele nicht an seiner Kompetenz, wichtiger ist mir aber: Ich habe ihn gern. Und ich hoffe, daß wir Freunde werden. ( Irgendwie glaube ich sogar, dass wir schon Freunde sind. )



Kleiner Nachtrag.

Ach so, mir fällt gerade noch ein: Meine Facebookgeschichte hab ich hier natürlich auch verewigt. Wenn ihr in der Menüleiste auf "Das ist ja furchtbar. Ich kann so nicht arbeiten!" klickt, könnt ihr sie lesen. Sie ist aber noch nicht zu Ende! 


Endlich geht was weiter .... die Werbetexte sind fertig! 



Kurztext

Jede Liebe und Beziehung ist einzigartig und hat ihre ganz besondere Geschichte – diesen wird hier behutsam nachgegangen. Und dann ist da noch die Gemeinschaftspraxis für Urologie, um die sich weit mehr Geschichten ranken, als man für möglich hält! 

 

 

Buchrückentext

Ein Buch voller Geschichten über das Leben und die Liebe – der perfekte „Strandkorbschmöker“!

Ob Hassliebe zwischen zwei Schwestern, die durch eine Erkrankung ganz neue, tiefe Dimensionen gewinnt, eine junge, vorsichtige Liebe, die sich ganz behutsam anbahnt oder das Sich-Näherkommen reiferer Menschen: Jede Liebe ist einzigartig und hat ihre ganz besondere Geschichte, die Peik Volmer behutsam erzählt. Aber auch die Freundschaft zweier junger Männer, die Liebe der Eltern zu ihren Kindern, Trauer, Freude und tiefe Verstrickungen spielen eine Rolle … und dann ist da noch die Gemeinschaftspraxis für Urologie, um die sich weit mehr Geschichten ranken, als man für möglich hält!

 

 

Biografie

Peik Volmer, Jahrgang 1957, lernte Krankenpflege, studierte Medizin und praktizierte noch bis vor Kurzem als Urologe in eigener Praxis in einer deutschen Großstadt. Immer wieder erhielt er von seinen Patienten die Anregung, er solle seine Erlebnisse in einem Buch verarbeiten, denn er selbst hat immer schon gern Geschichten erzählt. Schließlich fand er dann tatsächlich einige Begebenheiten mitteilenswert, die in sein Erstlingswerk „Auf die Liebe muss man warten“ einflossen. Das Buch ist ein lesenswerter, nicht immer heiterer „Strandkorbschmöker“, wie er es nennt, und erzählt aus dem Leben ganz normaler, durchschnittlicher Menschen.

 

Peik Volmer ist verheiratet und hat einen Stall voll wunderbarer Patenkinder. Er liest und reist gerne, interessiert sich für Filme und sammelt Spielzeug. Der Autor ist ein sehr positiver Mensch und sein Leben läuft nach dem Motto: „Immer wieder wird alles gut!“

 

 

 

 



Cover

Kinder, Kinder! 

An den Gedanken, daß bald etwas von mir gedruckt wird, habe ich mich ja - bei aller Aufregung - irgendwie gewöhnt. Aber wenn man dann plötzlich den Coverentwurf in Händen hält ... gibt es etwas Vergleichbares? Ja, ich denke schon. 

"Sie werden Vater. Es sind Zwillinge!"
"Sie haben den Lotto-Jackpot gewonnen!"
"Sie haben einen weiteren Stern für den Guide Michelin erkocht!"
"Sie wurden für den Academy Award nominiert!"

Ja. Gibt es. 
Man kann es sinnlich erfahren. Zunächst nur mit den Augen. Bald mit den Händen. Wie es wohl riechen wird? 


Das Ende vom Lied! 

Kinder, Kinder. Mein Magen ist auf Kastaniengröße geschrumpft.

Die Korrekturfahnen sind gelesen, das Layout abgesegnet, der Einband ist wirklich gut gelungen. Alle Freigaben sind rausgeschickt an den Verlag. Eben habe ich den Bestellschein für ein paar Werbesachen, also Flyer mit Leseprobe, kleine DIN-A3-Plakate ( keine Ahnung, wo ich die hinhängen soll! Ich frag mal Hassan, ob der in seinem Wartezimmer ein Plätzchen findet... Habt ihr sonst eine gute Idee? ), und 20 Bücher bestellt. Hey, dann werden wenigstens 23 Ausgaben verkauft ( ich zähl auf Euch, Ingela, Christine, Brigitte 😄! )! 

Ich brauche ja etwas für hoffentlich wohlwollende Buchblogger, und für meine alte Tante, für meine ältere Tante, und für ein Gewinnspiel, und für meinen Bruder, und für mich selbst. Ich bin aufgeregt. Und wo werfe ich die Flyer ab? Aus dem Hubschrauber? Leg ich sie beim Frisör aus? Im Hotel? Im Cinemaxx? Darf man das überhaupt so einfach?
 
Ich weiß es nicht. 


Text für die Leseprobe

Tja, welche meiner unsterblichen Worte nehme ich da? Der Flyer soll die Leute neugierig machen. Was kann neugieriger machen als der Anfang? Ich meine, ich würde wissen wollen, wie es dann weitergeht. Oder etwa nicht? 

Zu Beginn gleich das Ende?
 
Ich starb an einem Donnerstag. Daran ist insoweit nichts Ungewöhnliches. Der eine oder andere mag es ärgerlich finden; ausgerechnet am Donnerstag, die Woche so gut wie geschafft, nur noch Freitag, dann folgt endlich das Wochenende … Kurz vorher zu sterben, kommt doch ein wenig ungelegen. Dann lieber montags, wenn ein mit Arbeit gefüllter Schreibtisch im Büro oder ein übellauniger Chef in der Werkshalle oder lauter Kunden warten, so ungeduldig wie anspruchsvoll. Pech gehabt, meine Damen und Herren! Ich bin raus aus der Nummer!
Nein, an dem Wochentag hatte ich an sich nichts auszusetzen, wohl aber an der Jahreszeit. Für mich sind die schönsten Zeiten im Jahr Weihnachten, wenn die feierliche, mystische Dunkelheit von glänzenden, frohen Lichtern voller Hoffnung durchbrochen wird, und der Frühling mit seinem jungen Grün und den Pflanzen, die, aus der Erde keimend, vom Werden und Neubeginn künden.
Aber dieser Donnerstag war nun einmal der 5. Dezember, und ich empfand es als Bruch meines kleinen Handels mit dem lieben Gott, dem ich das – zugegeben – eher einseitige Versprechen abgenommen hatte, keinesfalls vor Weihnachten und damit, streng genommen, ja auch nicht vor dem Frühling, diese Welt verlassen zu müssen.
Als ich erwachte, war zu meiner Überraschung der Himmel gekachelt, es roch nach Steak, und in der Ferne war statt himmlischer Chöre nur ein gleichmäßig-rhythmischer Pfeifton zu hören.
„Na also. Da isser ja wieder“, sagte eine nicht unbedingt engelsgleiche, heisere Frauenstimme mit unverkennbar norddeutschem Akzent.
Blinzelnd erkannte ich, dass das helle Licht nicht der Quelle ewiger, erlösender, göttlicher Liebe am Ende eines Tunnels entstammte, in deren Richtung ich mich nun in Bewegung zu setzen hatte, sondern von einer Deckenlampe der Intensivstation einer Klinik gespendet wurde. Und den Geruch nach verbranntem Fleisch hatte offenbar der Defibrillator beim Versuch, mir die Chance auf ein Weihnachtsfest zu erhalten, auf meinem Brustkorb produziert.
Kennen Sie das auch? Manchmal sitzt man da und wird übermannt von Nachdenklichkeit, zum Beispiel am Ende eines Lebens, oder, meinethalben, auch am Ende eines langen, anstrengenden Arbeitstages …
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich meine keinen frustrierenden, erschöpfenden Arbeitstag, an dem man hässliche Briefe von der Sparkasse und dem Finanzamt verkraften muss, Streit mit den Kollegen, den Nachbarn, der Steuerberaterin, die mal wieder mehr für die Behörde zu arbeiten scheint als für einen selbst, Rechnungen.
Den täglichen Druck, eben, dem Sie genauso wie ich immer wieder ausgesetzt sind … Nein, ich meine hier einen ganz normalen, durchschnittlichen Arbeitstag mit seinem geregelten Ärger, nicht besonders bedeutend. Einer von diesen Tagen, von denen man, würde man als Tatverdächtiger von der Polizei verhört, schon eine Woche später nicht mehr würde sagen können, was man um 19:34 Uhr getan habe, und vor allem, ob es Zeugen dafür gäbe.
Ja, manchmal sitzt man da, wie paralysiert, an seinem Schreibtisch, obwohl man längst hätte nach Hause gehen können. Die Mitarbeiter haben sich verabschiedet, bis morgen, schönen Abend noch, das Tagwerk ist vollbracht, aber man ist noch nicht fertig, irgendwie.
Haben Sie keine Angst. Dies hier hat kein neurotischer, depressiver Egozentriker geschrieben, der seine seelischen Konflikte auf Ihrem Rücken austragen möchte. Aber ich habe schon Lust, Sie ein wenig an meinem offenbar doch noch nicht ganz beendeten Leben teilhaben zu lassen. Vor allem schon deswegen, weil mich seit Jahren eine Frage umtreibt, deren Beantwortung ich mir durch Sie erhoffe. Können Sie mir dabei helfen?


Leute, schaut Euch das an! Als ich meines Buches wegen diese Seite aufmachte, war sie ziemlich leer. Und jetzt? 401 Abonnenten! Wenn das kein Grund zur Freude und Dankbarkeit ist .... 





Sehr geehrte Deutsche Bank,

Ich habe soeben in den Nachrichten gehört, dass Sie den Abbau von 7000 Stellen planen. 
Ich hätte da einen Vorschlag zu machen. In Ihrem sogenannten KompetenzCenter Heilberufe hat eine Frau Sigrid W. die Leitung, die ich noch als Sigrid B. von der HypoVereinsbank kenne. Die Dame hat mir das Leben so schwer gemacht, dass ich bis heute für mein Herz und meinen Magen ständig Medikamente nehmen muss. 

Ihr liebstes Steckenpferd war es, Lastschriften platzen zu lassen - mangels Deckung. Sogar, wenn dies meinen Dispo nur um € 5 überschritt. Regelmäßig erhielt ich Freitag oder Samstag Post von ihr. Mit den banktypischen Drohungen. Unter der Woche rief sie mich an, um mir dumme, demütigende Sätze zu sagen. „Herr Volmer, so geht das nicht weiter ...“ Das war einer der Fälle, in denen ich all meine Arroganz bündelte. „Für Sie, Frau B., Herr DOKTOR Volmer.“ Das tat gut, irgendwie. Hielt mich aber auch nur vorübergehend bei Laune.

Sie drohte, und machte mir das Leben zur Hölle. Sie habe nunmehr keine Geduld (!) mehr mit mir, und würde meine Akte nach Leipzig schicken, zur Schadensregulierung. Zudem hätte ich mit einem Schufa-Eintrag zu rechnen. 

Ich bin dann zu einem Anwalt gegangen. Der blätterte sich heiter durch meine Unterlagen, wies mich gelassen auf zwei Lebensversicherungen hin, die meine Verbindlichkeiten mehr als abdeckten, und wies Leipzig an, diese zu verkaufen. Einen Schufa-Eintrag untersagte er dem Kreditinstitut. 

Der Prozess des Verkaufens wurde verschleppt. Absichtlich, und mit Vergnügen. Mein Anwalt rief dort 2x in der Woche an - jedes Telefonat kostete mich € 75.- . Es dauerte 9 Monate, in denen ich nur über das nicht abgetretene Geld der Privatpatienten verfügen konnte. Ich konnte weder Gehälter noch Miete pünktlich bezahlen. Ich wusste nicht, wenn ich morgens vor meiner Praxistür stand, ob es sich überhaupt noch um meine Praxis handelte. Aber ich habe es durchgestanden. Es war meine schlimmste Zeit. Ich habe damals - und ich sage das sehr nüchtern, ohne Koketterie - überlegt, Schluss zu machen. Gottseidank war ich zu feige. Und nachdem ich die HVB und Frau B. abgeschüttelt hatte, ging es bergauf. 

Frau B. machte Karriere in Ihrem Haus. Offenbar heiratete sie, und wurde zu Frau W.. 

Sehr geehrte Deutsche Bank - machen Sie mir die Freude, und legen ihr die Kündigung auf den Tisch. Ich hätte so gerne, dass diese Frau genau die Ängste, die Furcht vor dem Inhalt Ihres Briefkastens, die Herz- und Magenprobleme erlebt, wie ich. Und vielleicht an mich denkt, wenn sie nachts nicht schlafen kann. 

Ja, ich weiß. Man soll keine Negativität ins Universum schicken. Und man soll nicht hassen, weil das ein Scheiß-Karma macht. 
Hass gehört primär nicht zu meinem Charakter. Schon aus Bequemlichkeit. Es ist unglaublich anstrengend, jemanden zu hassen. Und es zerstört immer etwas von einem selbst. Dann lieber vergeben. Ignorieren. Oder die Achseln zucken, und guten Tag und guten Weg wünschen. 

In diesem Fall fällt mir die göttliche Gleichmut und Vergebung schwer. Ich hab’s versucht. Nein. Das verzeihe ich nicht. Unter keinen Umständen. 

Nie.  



Gerade eben. In der Muckibude.

„Was kann ich für dich tun?“ Der Junge wirkt supernett. Einen Kopf kleiner als ich, und im Alter meines Enkels - wenn ich einen hätte. Sein Körperbau wirkt irgendwie quadratisch-kompakt. Er ist von einem bestechend gleichmäßigen Schwarz. Eine unglaubliche Hautfarbe. Und er strahlt mich an.

„Ach du“, entgegne ich so locker und sportlich wie möglich, „ich bin hier mit einer Bekannten verabredet, aber viel zu früh!“

„Setz' dich gern da vorne hin. Trinkst du was?" Ich zögere etwas. „Geht aufs Haus”, lacht er.

„Machst du mir 'n Kaffee?“, frage ich höflich. „Klar! Latte, Espresso, Doppio, Ristretto, Cappuccino? Decaf? Milch oder Sojamilch? Aromatisiert?,“ spult er herunter. 
„Da braucht man ja Abitur! Ein einfacher, schwarzer Kaffee, ohne irgendwas?“

„Felix! Wo sind die Vertragsformulare?“ Eine sehr schicke junge Frau in engem schwarzen Top und einer Art Army-Hose steht neben mir. Sie ist in Bewegung. Also, nicht bewegt im Sinne von gerührt, dass sie neben mir steht. Sie vibriert. Wippt auf den Zehenspitzen. Macht Gehbewegungen, ohne von ihrem Standpunkt abzuweichen. Sieht etwas wie Michael Jackson aus. 
Felix zieht einen kleinen Stapel Papier hervor und reicht ihn über den Tresen. „Thanks“, wirft sie lässig hin, und entfleucht. 

Mit meinem Kaffee bewege ich mich zur Sitzgruppe. Sehr schön, sehr modern, sehr tief. Ich werde vermutlich nie wieder aufstehen können, und Hungers sterben. „Is' was mit deinem Knie?“, fragt Felix besorgt. „Frag nicht, Felix. Glaub mir, das willst du nicht wissen!“
„Sport würde dir guttun!“
„Wem nicht? Aber schau dir die Kids hier an! Glaubst du, dass das passt?“
Er nickt voller Überzeugung. „Wir haben hier sogar Rollstuhlfahrer. Und Ältere, als dich!“
„Wie alt schätzt du mich, Felix?“
„So Mitte 50?“
„Du kleiner Schleimer!“
Er lacht sich kaputt. 

Ist schon eine ganze Weile her, dass ich in einem Fitnessstudio frequentierte. Ich liebe das ja. Alle, ich einmal ausgenommen, sind entweder noch verschwitzt oder schon geduscht. Jedenfalls topfit. Das Aroma schwankt zwischen preiswerten Deodorants und Calvin Klein. Die Jungs sind solariumgebräunt, mit präzise ausrasierten Frisuren und Achselhöhlen. Breitschultrig, schmalhüftig. Und Waschbrettbäuche, so weit das Auge reicht. Also, das ist natürlich nur eine Unterstellung. Aber dafür kommt man ja hierher, nicht wahr. Die Mädels neigen dazu, ihre Frisuren zu Pferdeschwanz oder Dutt, gehalten von einem pink bezogenen Haargummi, zusammenzubinden. Drahtig, elastisch, bildhübsch. Eher flachbrüstig, Oberschenkel vom Durchmesser meiner Handgelenke! 
Endlich kommt meine Bekannte. 

„Felix, ich pack’s dann, ok? Danke für den Kaffee!“
„Kommst du wieder?“
„Ich überleg's mir.“
„Aber wirklich!“
„Ja, wirklich.“
„Versprochen?“
„Felix! Nerv' nicht!“
„Du sagst das nur so, oder?“
„Ich überleg‘s mir. Versprochen.“

Ich denke darüber nach, ob das professionell war, von Felix. Bekäme er eine Provision, wenn ich einen Vertrag abschlösse? Oder tue ich ihm mit dieser Annahme Unrecht? 

Ich kehre noch einmal um. „Du bist sensationell nett, Felix!“
„Danke, aber du ja auch“, lacht er. 

Ich und Fitnessstudio. Ich lach mich tot. 
Aber Ich überleg’s mir. 
Versprochen. 


„Schon wieder Fortsetzung“ oder „Sport im Anzug“

Wenn man mich quälen will, lädt man mich zum Einkaufsbummel - heute nennt man das „Shopping“ - ein. Es gibt für mich nichts Schlimmeres. Einzukaufen ist für mich weder (ersatz-)befriedigend noch aufregend. Es handelt sich um eine Notwendigkeit, diktiert von den Imponderabilien des täglichen Lebens. Ist was alle, muss man es ergänzen. Ist was kaputt, kauft man es neu. ( Reparieren war früher. ) Gibt es Bedarf für etwas Zusätzliches, besorgt man dies. 

Aber nur so losgehen, „Ach, wir gucken einfach mal“ - und das wohlmöglich im Bezug auf Bekleidung - ist grauenhaft. Besonders, wenn es sich um Bekleidung handelt, die man überwiegend in Fitnessstudios trägt. Ich habe irgendwie die Vorstellung von pluderigen Jacken in Farbenkombinationen von Mint, Mauve und Weiß, aus Fallschirmseide, und friere bereits jetzt bis ins Mark.

„Für welchen Sport wollen Sie sich denn einkleiden?“, fragt der breitschultrige Verkäufer in dem gefährlich engen T-Shirt, der eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Channing Tatum hat, nur eben in jung. „Naja, Sport halt. Bewegung. Ausdauer. Die alte Pumpe mal herausfordern. Bis dicht vor den Infarkt, hahaha!“ 

„Hahaha. Sport ist nicht gleich Sport, müssen Sie wissen. Für Outdoor haben wir hier was Schickes im Sale. Wind- und wasserabweisend, klimaregulierende Einsätze, ergonomische Schnittform, elastische Armbündchen und reflektierende Oberfläche!“ 

„Reflektierende Ob... Danke, bitte auf keinen Fall reflektierende Oberflächen. Damit leuchte ich wie eine Christbaumkugel, und ich möchte unter keinen Umständen auffallen. Haben Sie was Gedecktes in einem lebendigen Grau oder Schwarz?“

„Na klar! Feuchtigkeitsregulierend, scheuerarme Flachnähte, verlängertes Rückenteil, integriertes Media-Management, Sturmbündchen und Reißverschlusstaschen seitlich und auf der Brust.“

„Also, ich glaube, mein Rückenteil ist wirklich lang genug, und Sturmbündchen - meinen Sie, dass ich im Studio mit Wetterkatastrophen zu rechnen habe?“ 

„INDOOR, sagen sie dass doch gleich! In Gedanken hatte ich schon eine dazu passende Laufhose überlegt! Hier, La Sportiva! Vorgeformter Kniebereich, nahtreduzierte Verarbeitung, elastischer Komfortbund, regulierbarer Kordelzug und BlueSign-Zertifizierung!“ Er greift geschickt eine Hose aus dem Regal, die, einer Leggins nicht unähnlich, meine untere Hälfte wie eine Wurschtpelle umgibt und meine allerprivatesten Teile eher exponiert als verdeckt.

Ich bin dicht vor verzweifelt. „Nein nein. Kein Media-Management, keine Zertifizierung. Einen ganz einfachen Trainingsanzug. Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, gern. Aber ohne das ganze Gedöns!“

„Ach so, Sie meinen einen TRACKSUIT! Doppellagig, atmungsaktiv, Mesh gefüttert, dadurch nimmt es Schweiß besser auf! Elastischer Beinabschluss mit Bündchen und Kordelzug. 100% Micropolyester!“ 

Beim Schuhkauf geht es mir nicht viel besser. Durch meine Erfahrung beim Kauf des Trainingsanzuges geschult, sage ich der jungen Frau, „Ich möchte Turnschuhe. Einfach Turnschuhe.“ 

„Hamwa nich‘“, behauptet der attraktive Olivia Newton-John - Verschnitt. Und dann geht es wieder los, Indoor, Outdoor, Laufen, Geräte. Sie ist geduldig mit mir. Was sollen die Schuhe denn können? Ich bitte euch - das sind SCHUHE! Was sollen Schuhe schon können! Eine kleine Zwischenmahlzeit zubereiten? Die Öffentlich-Rechtlichen zeigen? 

„Das könnte was für Sie sein. Nahtloses Threadborne Obermaterial mit strumpfartigem Sitz. Präziser Halt mittels 3D geformter Gewebestruktur. Störungsfreie, anatomische Passform durch SpeedFit 2.0 Einsätze. Natürliches und weiches Laufgefühl durch spezielle Flexkerbenkonzeption.“

„Was sagen Sie da? Flexkerbenkonzeption? Das überzeugt mich. Ich nehme die da. Packen Sie sie ein. Wo ist die Kasse?“
Meine Füße werden mit einer seltsamen Apparatur gründlich vermessen. Zudem möchte sie noch ein Laufvideo anfertigen. Das verweigere ich. Übrigens: Nie - hört ihr: NIEMALS wird es Fotos von mir zu diesem Thema geben. NEVER EVER. 

Felix, Felix. Dir ist hoffentlich klar, was ich hier auf mich nehme. Ich habe den ganzen Tag damit zugebracht, diesen gottverdammten Jogginganzug - Entschuldigung, Tracksuit! - zu kaufen, und lauter unerträgliche Belehrungen zu Überflüssigem hinnehmen müssen. Aber ich werde mich rächen. Ich werde mich rächen, wie alle Eltern es tun. Mit Sätzen wie „Immer habe ich alles für Dich getan. Elastische Bündchen mit Kordelzug gekauft. Und Schuhe mit Flexkerbenkonzeption. Und wie dankst du es mir?“ 

Tja, mein Lieber, stell Dir das nicht zu einfach vor! Ich werde Dich zwingen, Dein Abitur zu machen. Und Karriere. Am besten, bei der Bank. Oder einer Versicherung. Das sind krisenfeste Berufe. Und wenn du nicht glücklich wirst? Egal! Hauptsache, ich bin es! Rechtfertigen werde ich mich mit „Aber ich wollte doch nur dein Bestes! Ich habe es doch immer nur gut gemeint!“ Und auch in die Erziehung deiner Kinder werde ich mich einmischen, und die Gören restlos verziehen, und ihnen - KOHLENHYDRATE mitbringen. Ja, Kohlenhydrate! Jede Menge! Scheißegal, ob der zuckrige Schnoopkrams sie hyperaktiv macht!

Endlich wieder daheim. Im Flur begegne ich dem Nachbarn. „Was haben Sie denn da Schönes gekauft!“ 
„Einen Jogging-Anzug! Doppellagig. Mit elastischen Bündchen und BlueSign-Zertifizierung!“
Er schaut mich nachdenklich an. „Ist es nicht erschreckend, wie schlampig man im Alter wird?“

Ja. Wirklich erschreckend!


Ein ganz normaler Tag im Leben des Peik V.

Was machst du bloß mit deiner ganzen Freizeit, wenn du Rentner bist?, hatte ein Bekannter gefragt. Dir wird die Decke auf den Kopf fallen, wirst schon sehen! Vermissen wirst du die Arbeit! 

Heute morgen gegen 4 fand ich eine WhatsApp meines „Patensohnes“. Er hatte sich in ein Mädel verguckt, süße 21 Jahre alt ( er selbst ist 25 ). Und nun hatte er herausgefunden, dass sie mit einem Brasilianer nicht nur locker liiert, sondern sogar verheiratet ist. Voller Weltschmerz das Schicksal anklagend, rief er ein frustriertes „Warum passiert mir so etwas? Immer? Immer wieder?“ ins All. Ich habe kurz darüber mit ihm diskutiert. Ich denke tatsächlich, dass das eine Konstellation ist, die unbewusst durch das Unterbewusstsein gesteuert wird. Sei es, dass sie nicht vollkommen zufrieden in ihrer Beziehung ist und deswegen trügerische Offenheit ausstrahlt, seien es seine Bindungsängste, hohe Misserfolgserwartungen, mangelnde Frustrationstoleranz. 

Das Frühstück verlief harmonisch, so lange, bis eine nun ehemalige Facebook-Bekannte einen Video-Post von mir attackierte, in dem brutales Vorgehen Münchener Fahrkartenkontrolleure gegen einen Jungen aus Nigeria gezeigt wurde. Die Frage nach dem „Was hat dazu geführt?“ war bereits durch einen Augenzeugenbericht aus dem ‚Focus‘ und die Feststellung eines Strafbefehls durch die ‚Süddeutsche‘ hinreichend beantwortet. 

Und nun kam der ganze kalte Kaffee wieder hoch und gipfelte in der Behauptung, das alles sei unglaubwürdig, weil wir ja nicht dabei gewesen seien. Ausländer seien eben unverschämt, manchmal, das habe sie selbst schon erlebt. 

Mein Hinweis, dass ihre Behauptungen ebenso unglaubwürdig seien, weil auch diese nur dem Hörensagen entstammten, wurden ignoriert, und der Dialog begann mich an Debatten mit meiner rechtsradikalen Nachbarin zu erinnern. „Also, ich bin wirklich kein Rassist. Aber diese Ausländer ...“ Mein Gott, habe ich Zeit verschwendet! Ich hätte es eher merken können. Zum Beispiel daran, dass jedes Gegen‚argument‘ mit „Ja aber ...“ beginnt, und sich die Argumentationslinie ellipsoid bewegt. Irgendwann wurde es mir zu dumm, im wahrsten Sinne des Worts. Und dann zog ich konsequent meine Konsequenz. Wenn jemand Würgegriffe und das Fixieren eines Menschen am Boden für eine verhältnismäßige Reaktion auf das Fahren ohne Fahrschein hält, habe ich mit ihm weniger als Nichts gemeinsam. 

Kaum hatte ich auf „Entfernen“ geklickt, klingelte es an der Haustür. Meine Nachbarin von schräg gegenüber. Ihr Krebs ist zurück. Knochenmetastasen im Becken und im Bereich des Femurkopfes. Im Februar war noch alles gut gewesen. Und jetzt ist das Ding 5,5 cm groß. Und sie muss jeden Tag zur Bestrahlung. Und ihre Kinder haben gesagt, Mama, Du bist erst 65, Du musst 100 werden. Ihr würden allerdings noch weitere 15 Jahre reichen. Man darf nicht unbescheiden sein. Aber darüber wollte sie gar nicht sprechen. Sie wollte nur nicht allein sein, gerade. Mit jemandem lachen. Und das könne man mit mir. Glaube sie wenigstens. 

Ich hab erstmal Tee gemacht, mein Allheilmittel, und Kekse hingestellt. Und dann haben wir über die anderen Hausbewohner gelästert, nicht böse, eher lustig-gutmütig. Und von früher erzählt. Früher, als wir jung waren, und das Leben unendlich schien. Und von der Zukunft geträumt - wenn wir denn eine haben. Morgen werde ich zu ihr gehen, wenn ich aus Stuttgart zurück bin. Ich hätte gern einen Kuchen gebacken, aber ich kauf schnell einen schwäbischen Apfelkuchen beim Breuninger. Der hilft, wenn man verzweifelt ist. Zumindest mir. Das kenn' ich schon. 

Mein Gott, war das schön, als ich noch arbeitete, mit dem geregelten Ärger! Irgendwann, spätestens 18 Uhr, war Feierabend. Und das Leben fand nur von Montag bis Freitag statt. 

Was wir nicht haben, erscheint uns immer schön. Woran mag das liegen?

( P.S.: Das ist der Link zu dem Beitrag. Macht euch gern selbst ein Bild. https://www.facebook.com/1762783835/posts/10204768432328313/  )


Warnung vor dem Hunde! 

Ein Wort in eigener Sache: Ich bin der, der gelegentlich mal rumbrüllt, aber grundsätzlich versöhnlich denkt. Ich glaube, dass, wenn zwei Menschen mal eine Verbindung hatten, dies, unterbrochen durch Streit, nicht unbedingt dazu führen muss, dass man „sich nicht mehr kennt“, noch weniger, nicht mehr miteinander spricht. Manchmal braucht man vielleicht eine Pause. 

Die Frage ist, ob man genügend Interesse für einen anderen Menschen aufbringt. Und wenn ICH von meiner Seite aus einen Schritt auf jemanden zu mache, dann erwarte ich nicht, dass dieser mir einen Vortrag über meine Schlechtigkeit hält. Aber offenbar überwiegt dies Bedürfnis in bestimmten Fällen. Damit kann ich nichts anfangen, zudem ist es ungerechtfertigt. Mir ist es völlig wurscht, ob jemand religiös ist, oder nicht, so lange ich nicht ständig Sätze wie ‚Ich bete für dich‘ oder ‚Möge Gott Dir helfen‘ oder ‚Lies unbedingt den Qu‘ran/die Bibel/die Torah‘ höre. Ich kenne die Texte. Der Eindruck, den sie bei mir hinterlassen, ist eher gering.

Egal. Veganer passen nicht zu Carnivoren, Nazis nicht zu Demokraten, und Religiöse nicht zu Atheisten. Ich bin leider nicht der Typ, der nur Videos mit niedlichen Kätzchen teilt. 

Ich habe Freunde, die Trump gar nicht so schlecht finden. Das halte ich aus. 
Ich habe Freunde, die die Ehe für alle ablehnen, und das Thema LGBTQ irgendwie - sagen wir, schwierig finden. Das akzeptiere ich, auch wenn ich genau dies wiederum schwierig finde. 
Die angesichts von Katastrophen ihr ‚thoughts and prayers‘ aus dem Hut ziehen, und in jedem Satz irgendeinem Gott für irgendetwas danken. Das finde ich eher ineffektiv und albern. Aber ich lasse es so stehen und sage nicht, ‚Weniger beten, mehr TUN’. 
Die im Nahostkonflikt auf der Seite der Araber stehen. Verstehe ich. Es gibt auch solche, die leiden, und weit von Terror entfernt sind. 
Mein eigenes Patenkind schreit mir ununterbrochen neoliberale Phrasen ins Ohr. Da drehe ich durch, weiß aber, dass ihm das Leistungsprinzip eingebläut wurde. Mit Gewalt. Leider.
Ich lese sogar vegane Kochrezepte. Vielleicht, weil ich gern so wäre, aber zu schwach bin, und zu gern Fleisch esse. 
Ich ertrage Grammatik- und Rechtschreibfehler. Weil ich selbst welche mache, und weil nun einfach nicht jeder perfekt ist. 

Man wirft mir Intoleranz vor, und festgefahrene Meinungen? Mag sein! Aber, liebe Freunde: Sind die Leute, die mir derlei vorwerfen, mir gegenüber nicht intolerant und festgefahren? Denn wären sie es nicht, würden sie mir nicht den Mund verbieten, Respekt einfordern, und jammern, wenn ein Satz von mir mit ‚Ich finde nicht, dass ...’ beginnt. Respekt? Gerne! 24 Stunden am Tag! Bedeutet Respekt, dass man in der Sache dann nichts mehr sagen darf? Nie wieder? Weil ich DICH respektiere, schweige ich zu allem, was dich aufschrecken könnte?

Man kann mich nicht mit ‚Gott segne dich und vergebe dir deine Sünden‘ zuschütten und das für weniger festgefahren halten als meine Antwort ‚Gott ist eine Märchenfigur, und Religionen gehören abgeschafft‘. Wenn ich religiöse Einlassungen aushalten kann, müsst ihr eben auch atheistische Kommentare zu ertragen lernen. Oder - mich entfreunden. Das ist die einfachste Lösung. 

Wohin führt das? Wenn ich auf alles und alle Rücksicht nehmen, und keine eigene Meinung mehr haben darf, wenn ich auf Satire, Humor, Sarkasmus verzichten soll, nur weil da jemand herumsteht, der sagt, oh, jetzt hat er aber meine Gefühle verletzt, dann führt das zu Katzenvideos. Und Blümchenbildern. 

Dann kann man das hier, mit Facebook, auch gleich lassen.


Sozialismus für Fortgeschrittene

Gerade wird das hässliche, sozialistische Wort „Enteignung“ in den Nachrichten genannt. Ich bin nicht sicher, ob derlei Maßnahmen alle Probleme lösen. Ich sehe nur, dass so viele Menschen große Probleme haben. Und ich finde es unerträglich, was für miese Bedingungen wir für den akademischen Nachwuchs  schaffen. Wer soll das Land voran bringen, wenn nicht die Studierenden? 

„Eigentum verpflichtet“. Das haben mir meine Eltern, die nun wirklich nicht viel hatten, und meine Lehrer beigebracht. Die waren weit entfernt davon, Sozialisten oder Kommunisten zu sein. Ich habe es für mich so gehalten, nach meinen Möglichkeiten. „Mitnehm'm kannsse nix“, hätte Oma gesagt. 

Existenzängste, gefördert durch Gier von Konzernen und Investoren sind unwürdig und ein Zeichen für den Verfall der guten Sitten. Unsere Großstädte werden aufgekauft, um Schwarzgeld zu waschen, oder um reiche Russen, Saudis, Chinesen reicher zu machen. Alle gewinnen. Die Eigentümer, die Makler, die Käufer, sogar der Staat, der die Grundsteuer kassiert. Nur die Mieter, die verlieren. Mir fällt da nur Enteignung ein. Wer bessere Ideen hat, möge sich melden


Weltfrauentag 8.3.2020

Achtung, wichtige Vorbemerkung! Das hier ist rein privat! Wen sollte eine Aneinanderreihung von Namen interessieren, die niemand kennt! Das hier habe ich eher für mich geschrieben, um micheinesTages,wenn die Demenz des Alters nach mir greift, noch eine zeitlang an diese Menschen erinnern zu können. Menschen. Nicht Frauen. Diese Geschlechtszuweisung ist genauso dämlich wie ‚Mann‘.Jetzt,endlich,ändert sich was. In den vergangenen 62 Jahren, 11 Monaten und wenigen Tagen war das anders. Da redete man nur von Mann und Frau. Also: Weltfrauentag! Wen gab es da so?

Meine geliebte Oma Irmgard. Sie liebte bedingungslos. Zumindest mich. Ihre Kinder, meine Mama und ihre jüngeren Geschwister, hatten Voraussetzungen zu erfüllen. So geliebt habe ich mich nie wieder gefühlt, in meinem Leben. 
Meine Großmama, Elisabeth. Eine hochintelligente, polyglotte, gebildete Dame. Viel Wissen, kaum Emotionen. Ein wunderbarer Elfenbein-Reif zierte ihr zartes Handgelenk, aus ihrer Zeit in Afrika. ( Entschuldigung. Ich habe den sehr gemocht, und durfte damit spielen ... )
Meine Tante Anke. Die kleine Schwester von Mama. Eigentlich eher meine große Schwester. Klug, von unfehlbarem Geschmack, belesen. Unfreiwillig komisch. Fantasievoll. Wir haben Schneemänner gebaut, gesungen, und uns selbsterfundene Geschichten erzählt. 
Meine Mutter Karen. Sie liebte mich - dachte ich. Immerhin zog sie mich nach der Scheidung allein groß, und gab ihr Bestes. Allerdings nur, so lange ich funktionierte. Dann begann ich, zu leben. Und flugs setzte sie mich vor die Tür. Schade. Ich sehne mich manchmal danach, sie vermissen, und an ihrem Grab weinen zu können. 

Freundinnen. Die Wichtigste nenne ich nur mit ihrem Künstlernamen, Lily Konrad. Corinna Liesk. Heide Rodewald. Peggy Hohmann. Hilke Hörandel. Dorit Gebhardt. Rosemarie Meinck, mit ihrem ohrenbetäubenden, wunderbaren Lachen.

Schwester Stefanie Kittel im Cuxhavener Stadtkrankenhaus - streng, sarkastisch, unnachgiebig, liebevoll. 
Die Ehrwürdige Schwester Konradine im Franziskuskrankenhaus, Berlin - lustig, gläubig, aufopfernd. 
Schwester Waltraud im Universitätsklinikum Benjamin Franklin - ohne ihre Hilfe hätte ich nie geschafft, Patienten rechtzeitig zur OP zu melden. 
Die Kolleginnen Verona Hornscheidt in Berlin, Jutta Schütt und Fränze Winter in Hamburg. Die Diplompsychologin Monika Strüber. 

Und sonst? 
Autorinnen. Marieluise Kaschnitz. Elke Heidenreich. Astrid Lindgren. Ja, auch Enid Blyton, eine der Kinderbuchfabriken. Meine liebe Melanie Gehlhaus - akut seelenverwandt. 

Schauspielerinnen. Meryl Streep. Emma Thompson. Judy Dench. Katherine Hepburn. Judy Garland. Maren Kroymann. Gudrun Landgrebe. 

Sängerinnen. Maria Callas. Erika Köth. Lady Gaga. Lucia Popp. 

Kabarettistinnen, allen voran Ursula Noack und die unvergleichliche Lore Lorentz. Elfriede Ott. 

Frau Holdau. Die Lehrerin der Gorch-Fock-Schule Cuxhaven, die mir in den frühen 60ern Angst vor Rechnen und Mathematik - kurz, vor allem, was mit Zahlen zu tun hat, einpflanzte. Unfähig, unmenschlich. De mortuīs nil nisi bene? Tut mir leid. Das verzeihe ich nicht. 

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einige haben mich tatsächlich geprägt, auch wenn ich es ungern zugebe. Zu jemandem gemacht, mit dem ich gut leben kann. Mir gezeigt, wie ich auf keinen Fall sein wollte. Das, was ich bin, ist nicht nur ihnen geschuldet, erfreulicherweise. Ein paar Mosaiksteine allerdings tragen ihre Handschrift. 

Ansonsten - Weltfrauentag? Das ist doch per se schon eine Diskriminierung, oder? Wie die Kinderseite in einer Erwachsenen-Zeitschrift. Brauchen wir den wirklich? Vermutlich ja, wenn Frauen immer noch unterrepräsentiert sind, in bestimmten Berufen, und unterbezahlt. Schade. Aber es ist seit den 50ern ja besser geworden. Vielleicht wird es mal eine Zeit geben, in der es keine Rolle mehr spielt, was du bist. Nur noch, wer du bist. 

Das wäre schön.